Über die Jagd in Deutschland

Wildtiere lebten in unserer Kulturlandschaft, schon bevor es eine Kulturlandschaft war. Wildfleisch durch die Jagd zu gewinnen und als Nahrungsquelle zu nutzen ist wohl mit das älteste Handwerk, das wir uns vorstellen können. Während Menschen schon immer von der nachhaltigen Ressource wie selbstverständlich gelebt haben, ist es heute längst nicht mehr selbstverständlich, Fleisch mit den eigenen Händen aus der Natur zu gewinnen. Jäger tun aber genau das. Und dafür nehmen sie eine lange Ausbildungszeit auf sich und leisten eine schwierige Prüfung ab. Das ist auch richtig so, denn die Verantwortung, die mit der Jagd einhergeht, ist nicht zu unterschätzen. Denn Jäger entscheiden sich dazu, Lebewesen aus der Natur zu entnehmen.

Wildtiere in Deutschland

Jede Fläche Wald oder Feld in Deutschland wird bejagt, ausgenommen sind so genannte befriedete Flächen wie umzäunte Grundstücke. Die Flächen werden einzeln oder zusammengefasst in Reviere aufgeteilt und dann zur Ausübung der Jagd verpachtet. In diesen Revieren haben die Jäger per Gesetz für einen angepassten Wildbestand zu sorgen. In Deutschland werden deshalb jedes Jahr ca. 1.400.000 Rehe und 800.000 Wildschweine erlegt. Diese so genannte Jagd-Strecke steigt weiter an, bedingt durch die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen, die den Wildtieren viel Schutz und Nahrung bietet, als auch durch die klimatischen Veränderungen und die damit einhergehenden milden Winter.

Rehwild

Heimisches Rehwild hat im Sommer ein rotbraunes Fell, im Winter verfärben sich die Rehe grau. Die Tiere können über 20 Kg wiegen. Diese Wildart ist sehr wählerisch, was das Futter angeht: Sie ernähren sich von Kräutern, Trieben und Knospen, im Winter gerne auch von Eicheln und Bucheckern. Das männliche Reh, der Rehbock, ist übrigens kein Hirsch! Er ist genauso wie seine weiblichen Artgenossen deutlich kleiner als die echten Hirsche und bildet nur ein kleines Gehörn aus. Dieses Gehörn wirft er jedes Jahr ab und es wächst erneut.


Unsere heimischen Wildschweine leben die meiste Zeit des Jahres in Gruppen, den so genannten "Rotten", zusammen.

Wildschwein

Unsere heimischen Wildschweine leben die meiste Zeit des Jahres in Gruppen, den so genannten "Rotten", zusammen. Diese geselligen Tiere sind fast ausschließlich nachtaktiv. Wildschweine sind schlau und anpassungsfähig. Sie sind Allesfresser und nehmen an Nahrung auf, was Ihnen die Umgebung und die Witterung anbietet. Das können Wurzeln, Engerlinge, Mäuse, vor allem Mais und andere Feldfrüchte sein. Die männlichen Tiere, die Keiler, können über 100 Kg schwer werden. Die weiblichen Tiere werden Bachen genannt. Eine von Ihnen, die so genannte Leitbache, führt die Rotte an.